Viele Kunden haben uns zu Beginn unserer Zusammenarbeit ähnliche Fragen gestellt. Hier finden Sie für eine erste Orientierung unsere Antworten.
Sind Solaranlagen denn nicht wartungsfrei?
Richtig ist, dass der photovoltaische Effekt keinen Abnutzungen unterliegt. Doch enthält die Anlage eine vielzahl von Kontakten und leitenden Verbindungen. Hier können durch innere und äußere Faktoren Schäden auftreten.
Welches sind die häufigsten Fehlerursachen?
Während der vergangenen Jahre haben sich Störungen im Bereich der Leistungselektronik als größte Fehlerquelle gezeigt. Dies ist nicht überraschend. Jeder Anlageneigentümer ist gut beraten, eine Reparatur-Rückstellung anzusparen: Es ist nämlich davon auszugehen, dass die Wechselrichter einer Anlage im Schnitt nach 10 Jahren ausgetauscht werden müssen. Natürlich hängt die Lebensdauer von einer Vielzahl an Faktoren ab, so dass der Ausfallzeitpunkt unmöglich vorhergesagt werden kann. Deshalb ist eine Anlagenüberwachung wichtig.
Die zweithäufigste Fehlerquelle sind fehlerhafte, elektrische Verbindungen. Diese können aus unterschiedlichen Gründen defekt sein – sei es, weil bereits bei der Montage Fehler gemacht wurden oder weil Marderbisse die Kabel beschädigt haben.
Schäden an den Modulen sind vergleichweise selten. Wenn diese auftreten, sind sie entweder auf Produktionsfehler zurückzuführen oder durch externe Einwirkung verursacht worden – wie beispielsweise Vogelkot, Hagelschlag oder chemische Belastungen.
Die folgende Tabelle zeigt die prozentuale Fehlerverteilung wie wir sie in unserer Überwachungspraxis feststellen konnten:
| Ursache | Anteil |
| Modulschäden | 5% |
| Wechselrichter-Störungen | 60% |
| Verkabelungs-Schäden | 30% |
| Sonstiges | 5% |
Wie kommen die Daten in Ihr Portal?
Der Wechselrichter meldet seinen aktuellen Betriebszustand an einen sogenannten Datenlogger. Dieses Gerät fasst die Daten zusammen und sendet sie alle 15 Minuten an das Internetportal des Datenlogger-Herstellers. Dort werden die Daten ausgewertet. Wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte, wird eine Fehlermeldung im Portal angezeigt. Diese Meldung ist für unsere Experten der Startschuss – sie beginnen mit einer Analyse, um die Ursache des Fehlers herauszufinden. Es kommen Kommunikationsfehler („Internet geht nicht“), Wechselrichterstörungen oder Eingriffe in die Anlage von Außen in Frage.
Das folgende Schaubild zeigt beispielhaft die Verschaltung einer Solaranlage mit Überwachungseinrichtung:
Welche Wartungsmassnahmen sind sinnvoll?
Zunächst ist eine regelmäßige Prüfung der mechanischen Beschaffenheit sinnvoll. Hierbei ist insbesondere auf Schäden an den Kabeln, den einwandfreien Zustand der Verbindungen, eventuelle Verschmutzungen, Risse in den Modulen oder anderen Komponenten und lose Befestigungsteile zu achten.
Empfehlenswert ist, darüber hinaus eine Reihe von Messungen regelmäßig durchzuführen:
| Messung | Prüfungsgegenstand |
| Leerlaufspannung | Verhältnis des Spannungsniveaus zur Anzahl der verschalteten Module |
| Kurzschluss-Strom | Maximaler Stromfluss |
| Isolationswiderstand | Messung gegen Erde |
Mit diesem Messungen können Isolationsfehler (Kabelschäden durch Marderbiss?), Diodenfehler und zu hohe Übergangswiderstände (Hotspots?) frühzeitig festgestellt werden. Im Idealfall vermeiden Sie die drohenden Ertragsausfälle vollständig.